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1. FC 09 Oberstedten

Bericht Taunus Zeitung – FC 09 vs. Germania Enkheim

Quelle: Taunus Zeitung

Fußball-GruppenligaOberstedten steht kopf

Von Gegen Enkheim ist das Glück auf der Seite des FC Oberstedten.

Die Gruppenliga-Fußballer hatten am Donnerstag noch denkbar unglücklich verloren.

Überschwänglicher Jubel: Während der bereits geherzte FCO-Torschütze Vincent Warnecke sein Bein anwinkelt, kommt von oben Mitspieler Petar Pijanovic zum Beglückwünschen hinzu.
Foto: Heiko Rhode (Heiko Rhode)
Überschwänglicher Jubel: Während der bereits geherzte FCO-Torschütze Vincent Warnecke sein Bein anwinkelt, kommt von oben Mitspieler Petar Pijanovic zum Beglückwünschen hinzu.
Oberstedten. In der Nachspielzeit kam es zur Schlüsselszene des Fußballspiels im Oberstedtener Tannenwald, die nach dem Schlusspfiff noch für viel Gesprächsstoff sorgen sollte. Germania Enkheims Michael Peter wurde im Strafraum des FC Oberstedten, dem späteren 2:1-Sieger dieser Gruppenliga-Partie, regelkonform am Torschuss gehindert. Dabei verletzte sich Peter und blieb mit schmerzverzerrtem Gesicht liegen. Gleich forderten Trainer Andreas Pelka und die Enkheimer Auswechselspieler lautstark eine Spielunterbrechung. Doch Schiedsrichter Devin Kakmaci aus Niedernhausen sah das Geschehen anders und entschied auf Spielfortsetzung – das hatte Folgen.

Der erste Spielabschnitt war noch überwiegend von der Ballsicherung, denn kniffliger Situationen geprägt. Nach 13 Minuten hatte Oberstedtens Luca Kaestner für ein Ausrufezeichen gesorgt. Petar Pijanovic hatte sich im Zweikampf behauptet und den frei stehenden Angreifer bedient, der einfach mal aus großer Entfernung abzog – und es stand plötzlich 1:0. Enkheims Keeper Bugra Dursun sah dabei nicht gut aus. Sein Trainer später dazu: „Ein unglückliche Aktion von unserem Torwart, er will den Ball nicht gesehen haben.“

Schmidts erste Parade

Der mit zwei Siegen tadellos gestartete Zehnte der Vorsaison wurde nun wesentlich munterer. Innenverteidiger Hashim Tarik Ahmed scheiterte per Freistoß an Keeper Michael Schmidt, der glänzend parierte (28.). Rüdiger Rau, Sportlicher Leiter des FCO, fasste zur Pause zusammen: „Wir haben nicht viel zugelassen, der Gegner hat aus dem Spiel heraus keine Torchance gehabt, die Führung ist verdient.“

Zur zweiten Halbzeit kamen die Gäste aus dem Frankfurter Osten wesentlich entschlossener aus der Kabine. Die von Artur Rissling trainierten Gastgeber standen tief und konterten. Der FCO kam so zu Chancen durch Vincent Warnecke (52.), Emin Basdar (53.) per Freistoß, Nouri Jeghan (56.), wieder Basdar (65.), nochmals Warnecke (70.), und Caglayan Karagöz (75.), die alle mehr oder weniger kläglich vergeben wurden. Das zweite Tor fiel auf der anderen Seite.

Mit einem über die linke Seite vorgetragenen Angriff kam Peter, Enkheims zentraler Mittelfeldspieler, mit dem Rücken zum Tor in Ballbesitz. Mit einer schnellen Drehung ließ er seinen Gegenspieler schlecht aussehen und schob den Ball zum 1:1 ins Tor (80.). Diesen Treffer erzielte die Pelka-Elf in Unterzahl, denn Stürmer Valeri Houbtchev war in der 73. Minute wegen Schiedsrichterbeleidigung des Feldes verwiesen worden.

Spannende Endphase

Der ein oder andere FCO-Spieler wird sich an das Spiel in Bornheim erinnert haben, als man am Donnerstag nach einer 3:2-Führung noch in der Nachspielzeit mit 3:4 verloren hatte. Tatsächlich kamen auch die Enkheimer noch zu zwei großen Chancen durch Peter (85.) und Steffen Sames (87.). Keeper Schmidt reagierte jedoch großartig – und ebnete den Weg zum Sieg in der Nachspielzeit. Denn nach eingangs beschriebenen Szene spielten die Hausherren schnell nach vorn und Kaestner bediente am Strafraum Warnecke, der aus halbrechter Position zum 2:1 einschoss. Danach war gleich Schluss. Schockzustand bei den eben noch protestierenden Gästen, Riesenjubel beim Neuling über dessen ersten Sieg.

„Heute haben wir uns die drei Punkte von Bornheim wieder geholt“, sagte Trainer Rissling erleichtert, „jetzt brauche ich erst einmal ein Bier.“

SPIELER DES SPIELS

 

Glanzparade: Michael Schmidt.
Foto: Heiko Rhode (Heiko Rhode)
Glanzparade: Michael Schmidt.
„In der Gruppenliga angekommen“
Artur Rissling (Trainer FC Oberstedten): „Ein hochverdienter Sieg für uns. Wir hätten in diesem Spiel den Sack schon viel früher zumachen können. Allerdings wäre in den Schlussminuten auch eine 1:2-Niederlage noch möglich gewesen. Jetzt sind wir auch punktemäßig in der Gruppenliga angekommen.“Andreas Pelka (Trainer Germania Enkheim): „Ein ganz schlechtes Spiel von uns. Wir haben einfach unter unseren Möglichkeiten gespielt. Wir waren selbst Schuld, der Sieg ist für Oberstedten nicht unverdient.

Tobias Eichsteller (Spielführer FC Oberstedten): „Das Spiel hatte heute Ähnlichkeit mit unserem Auftritt am Donnerstag in Bornheim. Allerdings war heute das Glück auf unserer Seite. Mit dem Tor in der Schlussminute haben wir endlich den Dreier eingefahren, der gemessen an unseren Torchancen in der zweiten Halbzeit auch verdient war. Fast hätten wir die Begegnung wie in Bornheim in den Schlussminuten noch verloren, heute war es eben anders herum.“

Joachim Binz (Spielführer Germania Enkheim): „Der Schiedsrichter hätte die Begegnung in der Schlussminute wegen der Verletzung von Michael Peter unbedingt unterbrechen müssen. Die Folgeszene hat dann zum Siegtor für Oberstedten geführt. Im ersten Spielabschnitt waren wir spielerisch die bessere Mannschaft, und Oberstedten machte das Tor. In der zweiten Halbzeit sind wir auch gut gestartet, mussten aufmachen, und Oberstedten ist zu einigen Torchancen gekommen. In einem guten Moment haben wir dann den Ausgleich gemacht. Heute war es von uns ein schlechtes Spiel in der noch jungen Saison, trotzdem wäre ein Unentschieden gerechter gewesen.“ wst

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