Bericht Taunus Zeitung – FC 09 vs. Germania Enkheim
Quelle: Taunus Zeitung
Fußball-GruppenligaOberstedten steht kopf
Von WOLFGANG STALTER Gegen Enkheim ist das Glück auf der Seite des FC Oberstedten.

Der erste Spielabschnitt war noch überwiegend von der Ballsicherung, denn kniffliger Situationen geprägt. Nach 13 Minuten hatte Oberstedtens Luca Kaestner für ein Ausrufezeichen gesorgt. Petar Pijanovic hatte sich im Zweikampf behauptet und den frei stehenden Angreifer bedient, der einfach mal aus großer Entfernung abzog – und es stand plötzlich 1:0. Enkheims Keeper Bugra Dursun sah dabei nicht gut aus. Sein Trainer später dazu: „Ein unglückliche Aktion von unserem Torwart, er will den Ball nicht gesehen haben.“
Schmidts erste Parade
Der mit zwei Siegen tadellos gestartete Zehnte der Vorsaison wurde nun wesentlich munterer. Innenverteidiger Hashim Tarik Ahmed scheiterte per Freistoß an Keeper Michael Schmidt, der glänzend parierte (28.). Rüdiger Rau, Sportlicher Leiter des FCO, fasste zur Pause zusammen: „Wir haben nicht viel zugelassen, der Gegner hat aus dem Spiel heraus keine Torchance gehabt, die Führung ist verdient.“
Zur zweiten Halbzeit kamen die Gäste aus dem Frankfurter Osten wesentlich entschlossener aus der Kabine. Die von Artur Rissling trainierten Gastgeber standen tief und konterten. Der FCO kam so zu Chancen durch Vincent Warnecke (52.), Emin Basdar (53.) per Freistoß, Nouri Jeghan (56.), wieder Basdar (65.), nochmals Warnecke (70.), und Caglayan Karagöz (75.), die alle mehr oder weniger kläglich vergeben wurden. Das zweite Tor fiel auf der anderen Seite.
Mit einem über die linke Seite vorgetragenen Angriff kam Peter, Enkheims zentraler Mittelfeldspieler, mit dem Rücken zum Tor in Ballbesitz. Mit einer schnellen Drehung ließ er seinen Gegenspieler schlecht aussehen und schob den Ball zum 1:1 ins Tor (80.). Diesen Treffer erzielte die Pelka-Elf in Unterzahl, denn Stürmer Valeri Houbtchev war in der 73. Minute wegen Schiedsrichterbeleidigung des Feldes verwiesen worden.
Spannende Endphase
Der ein oder andere FCO-Spieler wird sich an das Spiel in Bornheim erinnert haben, als man am Donnerstag nach einer 3:2-Führung noch in der Nachspielzeit mit 3:4 verloren hatte. Tatsächlich kamen auch die Enkheimer noch zu zwei großen Chancen durch Peter (85.) und Steffen Sames (87.). Keeper Schmidt reagierte jedoch großartig – und ebnete den Weg zum Sieg in der Nachspielzeit. Denn nach eingangs beschriebenen Szene spielten die Hausherren schnell nach vorn und Kaestner bediente am Strafraum Warnecke, der aus halbrechter Position zum 2:1 einschoss. Danach war gleich Schluss. Schockzustand bei den eben noch protestierenden Gästen, Riesenjubel beim Neuling über dessen ersten Sieg.
„Heute haben wir uns die drei Punkte von Bornheim wieder geholt“, sagte Trainer Rissling erleichtert, „jetzt brauche ich erst einmal ein Bier.“
SPIELER DES SPIELS

Tobias Eichsteller (Spielführer FC Oberstedten): „Das Spiel hatte heute Ähnlichkeit mit unserem Auftritt am Donnerstag in Bornheim. Allerdings war heute das Glück auf unserer Seite. Mit dem Tor in der Schlussminute haben wir endlich den Dreier eingefahren, der gemessen an unseren Torchancen in der zweiten Halbzeit auch verdient war. Fast hätten wir die Begegnung wie in Bornheim in den Schlussminuten noch verloren, heute war es eben anders herum.“
Joachim Binz (Spielführer Germania Enkheim): „Der Schiedsrichter hätte die Begegnung in der Schlussminute wegen der Verletzung von Michael Peter unbedingt unterbrechen müssen. Die Folgeszene hat dann zum Siegtor für Oberstedten geführt. Im ersten Spielabschnitt waren wir spielerisch die bessere Mannschaft, und Oberstedten machte das Tor. In der zweiten Halbzeit sind wir auch gut gestartet, mussten aufmachen, und Oberstedten ist zu einigen Torchancen gekommen. In einem guten Moment haben wir dann den Ausgleich gemacht. Heute war es von uns ein schlechtes Spiel in der noch jungen Saison, trotzdem wäre ein Unentschieden gerechter gewesen.“ wst